Aktuelle Ausstellung
Gabriele Münters Welten
Neue Präsentation im Münter-Haus
Das Interesse für Münters Kunst wächst stetig. Die Malerin wird in zahlreichen Ausstellungsprojekten weltweit vertreten. Die Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, die den Nachlass der Künstlerin und somit auch ihr Murnauer Haus verwaltet, betreibt seit Jahren eine rege Ausstellungspolitik, deren Ziel es ist, entsprechend dem Zweck der Stiftung, die Kunst Münters zu verbreiten.
Die Ausstellung Gabriele Münter. Pionierin der Moderne, die das Zentrum Paul Klee in Bern in Kooperation mit der Münter-Eichner-Stiftung vom 29. Januar bis 8. Mai 2022 zeigte, präsentierte fast ausschließlich Werke aus dem Bestand der Stiftung. Solche Projekte bieten Anlass, dem Publikum unbekannte oder seit Jahrzehnten nicht mehr ausgestellte Bilder Münters zu zeigen. So auch die neue Präsentation im Münter-Haus, die parallel zur Sonderausstellung „Zu Gast bei Gabriele Münter“ den Besucher*innen acht wenig bekannte Gemälde sowie einige persönliche Objekte der Künstlerin vorstellt. Das zeitliche Spektrum reicht von 1910 bis 1959. Die Auswahl umfasst vorwiegend Landschaften und Stillleben: Eine Winterlandschaft aus den zwanziger Jahren erinnert stilistisch an die Zeit, die Münter 1915 bis 1920 in Skandinavien verbracht hat; ein Stillleben mit schwarzer Maske lässt an die Theaterwelt denken. Münter war in der Tat eine begeisterte Theatergängerin. Das Großstadtleben wird in einer Studie zu einer Kaufhausszene heraufbeschworen. Vereint werden diese diversen Welten durch die Kompositionsmittel, die die Malerin verwendet. Die Bildausschnitte sowie der unkonventionelle Umgang mit der Perspektive erinnern an die Technik der Fotografie und zeigen, dass die Künstlerin sich nie auf ein Schaffensmuster festlegte. Die 32 Gemälde und Fotografien, die im gesamten Münter-Haus zu sehen sind, spiegeln die große Bandbreite der Kreativität Münters wider.
Zu Gast bei Gabriele Münter
Das Münter-Haus als Ort der Begegnungen
Vor 110 Jahren, am 21. August 1909, kaufte Gabriele Münter ein Haus in Murnau, das als das Münter-Haus in die Geschichte einging. 1999 wurde es nach einer grundlegenden Renovierung in seiner Gesamtheit dem Publikum als Museum zugänglich gemacht.
Das Jubiläumsjahr 2019 feiern wir mit einer Sonderausstellung, die das Münter-Haus als einen lebendigen Ort des Austausches in den Vordergrund rückt. Dafür wird der Schwerpunkt auf die Zeit des Blauen Reiter und auf das Jahr 1934 stellvertretend für das Jahrzehnt der 1930er Jahre gesetzt. Zum ersten Mal seit 1999 ist die Präsentation im Erdgeschoss komplett neu eingerichtet. Eine Auswahl von Fotografien und 13 neue Gemälde von Münter sind zu sehen, davon acht erstmalig.
Mit einer neuen Arbeit der Münchner Künstlerin Caro Jost findet erstmals auch die Gegenwartskunst Eingang in das Münter-Haus. Ein Zeichen dafür, dass die vielschichtigen Begegnungen von Künstlerinnen und Künstlern im Münter-Haus nicht mit der Lebensspanne von Gabriele Münter enden.
Vorherige Ausstellungen
„Auf der Suche nach den Wurzeln der Kreativität“
Der „Primitivismus“ im Werk von Gabriele Münter
27. September 2016 bis 1. September 2019
Die Auseinandersetzung mit der Kinderwelt, Volkskunst und Objekten aus außereuropäischen Kulturen war für Gabriele Münter wie für viele ihrer Zeitgenossen ein Weg, um sich den „Ursprüngen“ der menschlichen Gestaltungskraft anzunähern. Der kleinen Auswahl von Werken im Münter-Haus liegt als Schwerpunkt Münters Inspiration durch diese Kulturerzeugnisse zugrunde – eine der wichtigsten Leitlinien ihrer Kunst ab 1908.
Die zum Teil erstmals öffentlich präsentierten Arbeiten ergänzten anfangs die umfangreiche Ausstellung „Gabriele Münter. Malen ohne Umschweife“ in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München (31.10.17-8.4.18), im Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk/Dänemark (3.5.-19.8.18) und im Museum Ludwig in Köln (15.9.18-13.1.19).
Der reichbebilderte Katalog zur Ausstellung „Gabriele Münter. Malen ohne Umschweife“ mit Texten von Isabelle Jansen ist erhältlich im Online-Shop der Städtischen Galerie im Lenbachhaus.
Neue Gemälde von Gabriele Münter im Münter-Haus in Murnau!
Dezember 2013 bis September 2016
Zum ersten Mal seit der Wiedereröffnung des Münter-Hauses nach seiner grundlegenden Renovierung im Jahr 1999 ist eine neue Auswahl von Gemälden Gabriele Münters zu sehen. Alle Gemälde stammen aus dem Nachlass der Künstlerin, die meisten davon wurden bisher nie ausgestellt. Thematisch beziehen sich die Werke, die zwischen 1909 und 1943 entstanden, auf Murnau, das Münter-Haus und auf die für Münter so wichtige Inspirationsquelle der Volkskunst.
Mit dieser Werkauswahl werden neue und bislang wenig bekannte Aspekte der Malerei Gabriele Münters sichtbar.
„Die blaue Reiterei stürmt voran“
Bildquellen für den Almanach Der Blaue Reiter. Die Sammlung von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter
Vom 10. Mai 2012 bis 1. Dezember 2013
Im Mai 1912 erschien der von Wassily Kandinsky und Franz Marc herausgegebene Almanach Der Blaue Reiter. Im Münter-Haus in Murnau, an dem Ort, wo die Arbeitssitzungen zu dieser wichtigen Programmschrift des 20. Jahrhunderts stattfanden, erinnert zum hundertjährigen Jubiläum eine Ausstellung an dieses Ereignis.
Die Ausstellung stellt das für den Almanach bedeutende Prinzip der Gegenüberstellung von Bildzeugnissen aus verschiedenen Zeiten und Kulturkreisen in den Mittelpunkt. Neben Abbildungsmaterial, das die Redakteure Kandinsky und Marc gesammelt haben, werden erstmalig Werke aus der privaten Sammlung von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky präsentiert – süddeutsche Votivtafeln, russische Bilderbogen, Kinderzeichnungen und außereuropäische Kunst.
Wie bei der Ausstellung Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. Perlenstickereien und Textilarbeiten aus dem Nachlass von Gabriele Münter geht es in diesem Projekt darum, einen bis jetzt unbekannten Teil des Nachlasses wissenschaftlich zu bearbeiten und der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung im Münter-Haus zu präsentieren. Die begleitende Publikation ist somit gleichzeitig Ausstellungs- und Bestandskatalog.
Katalog (18 €):
16,5 x 21,5 cm, 112 Seiten
Eigenverlag der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
Gabriele Münter und Wassily Kandinsky. Perlenstickereien und Textilarbeiten aus dem Nachlass von Gabriele Münter
Vom 19. Oktober 2010 bis 15. April 2012
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts widmeten sich Gabriele Münter und Wassily Kandinsky nicht nur der Malerei, sondern auch anderen Ausdrucksmöglichkeiten wie zum Beispiel Textilarbeiten. So entstanden in enger Zusammenarbeit perlenbestickte Täschchen und Wandbehänge, von Kandinsky entworfen und von Münter ausgeführt. Teils nähern sie sich Formen des Jugendstils an, teils entstammen sie der persönlichen Bilderwelt Kandinskys. Unter diesen Textilarbeiten, die sich im Nachlass der Künstlerin in der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung erhalten haben, befindet sich eine bislang unbekannte Malerei auf Stoff von Kandinsky. Dieses Werk Kandinskys wurde zusammen mit den Stickereien und anderen Textilien aus dem Besitz Gabriele Münters zum ersten Mal in einer Ausstellung im Münter-Haus in Murnau und in einer Publikation der Öffentlichkeit präsentiert. Damit wurde an der Wirkungsstätte der beiden Künstler erstmalig deren Zusammenarbeit in Form einer Sonderausstellung gezeigt, nachdem 2009 Dokumente zu sehen waren, die sich mit dem Erwerb des Hauses befassten.
Katalog (15 €)
Eigenverlag der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München